Freitag, 27. Mai 2016

Roma Est: Arm. Aber sexy?

Ante Scriptum: endlich ein neuer Post nach sehr viel Zeit. Na und? Ich schreibe nur wenn ich 'was zu sagen habe. Also nicht so oft.

Die Periferie ist ein Seelischer Ort. Wo habe ich den Satz gelesen? Weiss ich nicht mehr. Ob das was ich verdient habe ist: Eine kleine Wohnung (aber mit Terrasse) in der Periferie in Roma Est (Pigneto) eine kleine Rente aus ein Paar vermieteten Wohnungen in Ost-Berlin (Friedrichshain). Besser als jeden Tag mit bloeden Touris zu arbeiten, wahrscheinlich. Obwohl, es gibt auch einige Sachen die ich vermisse aus meiner Zeit als Friendly Innkeeper beim Bed and Breakfast Tasso. Meine Naschkatzentours zu fuehren, zum Beispiel. Manchmal hatte ich auch interessante Debatten zwischen Ossis und Wessis auf meiner Terrasse beherbergt. Die Ossis meinten: “Haetten wir die Reisefreiheit gehabt, dann waere es ein optimales System gewesen. Als man nach der Arbeit nach Hause kam, dann hat man gerne den Nachbarn geholfen. Diese stressige Kompetition zwischen die Menschen, die war unbekannt. “ Und die Wessis: “Naja, das koennte sowieso nicht dauern. Die Leute machten so, als ob die arbeiten wuerden, und der Staat machte so, als ob es dafuer ein Lohn gaebe. Man war vielleicht nicht neidisch und unzufrieden, aber nur weil alle genau so arm waren. Dann habt Ihr bei der Glotze gesehen, wie man im Westen lebte, und habt das auch gewollt. Ohne zu verstehen, dass TV-Werbung eine Luege ist.” Ja, ich vermisse meine Gaeste, besonders die Deutschen. Ich bin ja schliesslich bekanntlicherweise Krautfresserfreundlich. Genau deswegen bin ich auf der Idee gekommen, Rom mit Berlin zu vergleichen. Und im Detail, auf die Frage, ob der Ostteil von Rom mit dem Ostteil von Berlin vergleichbar ist, und also als arm aber sexy zu bezeichnen ist. Also, arm ist es auf jeden Fall, keine Frage. Man sollte wissen, nach dem Krieg (ungefaehr bis 1950) hatte Rom eine Million Einwohner. 30 Jahre spaeter, am Ende der Siebziger/Anfang Achtziger, waren es 3 Millionen. Also in 30 Jahren hat sich die Bevolkerung verdreifacht. Und die Periferie ist explodiert, besonders bei Rom Sued (Tuscolana) und Ost (Tiburtina). Man hat hier viel und schnell gebaut, so sind jede Menge billige und meistens geschmachslose Gebauden entstanden, die manchmal genauso aussehen wie die Plattenbauten in der DDR. Die grosse Einwanderung aus Sueditalien (insbesonders aus Kalabrien) hat dann eine typische Bauart mitgebracht: illegal, ohne Baugenehmigung. Zwei Drittel von Roms periferischen Gebauden sind auf dieser Weise entstanden. Kein Wunder dass keine urbanistische Qualitaet dort zu spueren ist. Dabei muess man auch sagen, eine Baugenehmigung in Rom zu beantragen ist eine ziemlich haarige Sache, lang und extrem kompliziert. Die Bauverordnung in Rom ist so gross wie ein Telefonbuch, dagegen die Bauverordnung in Muenchen ist nur 2 Seiten (so habe ich auf jeden Fall einmal in einer TV-Reportage gesehen). Das ist auch irgendwie typisch fuer Italien: die Gesetzen werden nicht respektiert auch weil die viel zu kompliziert sind, deswegen sucht man oft einen Ausweg . Das koennte auch die Rede dazu fuehren, dass die Sueditaliener sich mit dem Italienischen Staat noch nicht voellig identifizieren, obwohl 150 Jahren seit der Vereinigung (Uebernahme, Invasion von der Norditaliener koennte man das auch nennen) schon vergangen sind. Und man sollte auch wissen, der Koenigreich von Neapel und Sizilien damals (bis 1870) einer der reichsten europeischen Staaten war, mit vielen erfolgreichen Industrien, die danach alle in Richtung Norditalien verschieben worden sind. Das erklaert auch warum Norditalien viel reicher als Sueditalien ist, und warum die Mafia gerade in Sueditalien entstanden ist. Aber eine solche Rede wuerde uns zu weit weg fuehren, deswegen lieber zurueck zum Hauptthema: Ob das ostliche Teil von Rom nicht nur arm sondern auch sexy ist. Fuer die Touris nur das Historische Zentrum ist Rom. Und es ist sogar schwer das alles kennenzulernen, weil das riesig ist, 50 Quadratkilometer, vom Termini nach Sankt Peter und von Villa Borghese nach Piramide, oder besser gesagt alles was innerhalb der Aurelianischen Mauer steht. Obwohl, eigentlich gibt es viele wichtige und historische Sachen auch ausserhalb, nur um ein Paar zu nennen Ostia Antica und Tivoli. Ist ja wenig bekannt, aber mit seinen stolzen 1200 Kuadratkilometer ist Rom die groesste Gemeinde in Europa, auf jeden Fall in Kontinental Europa, denn London ist ja groesser, aber ob London in Europa liegt, das ist ja eine offene Frage. Die meisten Roemer koennen natuerlich sich nicht leisten im Zentrum zu leben, wo die Immobilienpreisen in die besten Lagen leicht die 10.000 Euro pro Quadratmeter erreichen koennen. So die verteilen sich in den anderen 1150 Quadratkilometer. Und deiner Wohnviertel definiert Dich in vieler Hinsichten. Wenn Du reich und rechtsorientiert bist dann lebste am liebsten in Parioli, Flaminio, Trieste oder Balduina. Wenn Du reich aber linksorientiert bist (oh yeh das gibt's auch) dann wohnst Du am liebsten in Monteverde Vecchio. Prati ist fuer die yuppies, meistens Rechtsanwaelte und Notaren. Alle anderen Viertel sind weniger definiert, aber Roma Nord ist auf jeden Fall viel reicher als Roma Sud. Und Roma Est ist am armsten. Zwischen die Nomentana und Ostiense lebt die working class, aber auch viele Studenten, and natuerlich viele arme Migranten. Nun, Ostiense, San Lorenzo und Pigneto sind sowieso trendy Gegenden, das ist wo die Roemische Movida lebt, mit vielen Pubs voll von Studenten. Eine Sache ist mir aber nicht klar, warum Bier, dass sowieso das allerliebste Getraenk ist, viel teurer als in Deutschland sein muss. Stimmt auch, dass die italienischen Kleinproduzenten (Birra Artigianale, oder Craft Beer) qualitativ sehr hochwertig sind, besser als die ueblichen deutschen Bierproduzenten. Ich weiss, das werdet Ihr Krautenfresser nie zugeben, aber so isses. Man muesste die mehr als 100 Biersorten beim Open Baladin (http://www.openbaladinroma.it/) probieren um das bestaetigen zu koennen. Dieser Pub ist aber nicht auf einer Hauptstrasse, die meisten Touris werden das also nie entdecken. Wo sollte man also hingehen, um zu begreifen dass Roma Est nicht nur arm sondern auch sexy sein kann? Die Fussgangerzone am Anfang von Via del Pigneto ist eine gute Gegend. Dort kann man sehr viele pubs und Winebar finden, und viele restauranten auch, darunter Primo Al Pigneto,(http://www.primoalpigneto.it/) dass ziemlich gut ist. Necci ( http://www.necci1924.com/?lang=en) ist ein Bar der von Pier Paolo Pasolini damals in den 60-er Jahren oft besucht war, und nach der Renovierung ist eine sehr trendy Adresse geworden. Eine gute Adresse ist auch das Lanificio Pietralata (http://www.lanificio.com/index.php/it/), eine ehemalige Fabrik, die ein Beispiel von industrielle Archeologie – aber voellig renoviert - ist, also sehr shabby-chic. Die Kellner dort sind sehr jung und auch nicht besonders effizient, letzes Mal habe ich 20 minuten gewartet um eine Crepe zu bekommen, aber die sind alle sehr trendy, wahrscheinlich sind die alle Wannabies, also Schauspieler oder Kuenstler die momentan als Kellner arbeiten. Und dann gibt es das Forte Prenestino (http://www.forteprenestino.net/), ein ehemaliger Militaerburg, dass von junge alternative Leute besetz worden ist, und wo viele Konzerte und Kulturtaetigkeiten stattfinden. Aehnlich alternativ aber mehr auf elektronische Musik spezialisiert ist das Brancaleone ((http://www.brancaleone.it/), wo oft bekannte DJ aus Berlin spielen. Beim Circolo Degli Artisti(http://www.circoloartistiroma.it/) gibt es fast jeden Abend interessante Konzerte. Auch die Rampa Prenestina ((https://rampaprenestina.wordpress.com/) ist sehr interessant, dort gibt es viele Kunstaustellungen und Kunstlerische Aktionen zu sehen. Als letzes wuerde ich mein Viertelverein nennen, nicht nur weil ich dabei selber taetig bin, aber weil es ein Versuch ist, die Periferie mit Kunst und Kultur etwas lebendiger und schoener zu machen: http://www.alicenelpaesedellamarranella.it/

Post-Scriptum: ich hatte eigentlich die Marion gefragt, ob sie den Text revidieren koennte. Die hat gesagt: "Naja, die Fehler dabei sind so sexy-roemisch..." Oh ye, das ist so 'ne Sache... ich werde wohl nie deutsch lernen...

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Living in a garbage can

I guess everybody knows that song by the Pogues, Dirty Old Town . It came to my mind after the landing at FCO, Rome main airport, coming from Barcelona, Spain, or maybe I should say Catalunya. Rome could be described as a dirty old eternal town. The fco airport was chaotic as usual, the train connection was out of order, and people were standing in huge lines to wait for the bus service, cursing in every language. It was like arriving in a third world town, and I was already regretting being back. Just some hours before I was walking at night in a rainy but beautiful Barcelona, really impressed by the quality of the architecture, and I am not talking of the main attractions like Sagrada Familia and stuff like that, just the normal buildings used to host normal flats. Already judging from their aspect, you could tell people enjoy an high quality of life there. There were also lots of nice cafees, bars and restaurants, even if I was unable to find what I was looking for, a jazz or blues club where to have a decent meal and spend some hours drinking beer or wine and listening to some good music, before going back to the airport, at dawn. My guide reported that Luz de Gas could have been a suitable place for me, but after having paid for the entrance I discovered that during the summer it is just a normal discoteque, something that I don’t like at all, unless it's a rock discoteque, so I just had my usual Baileys and went out. Unfortunately I don’t know anybody in Barcelona, or at least I have lost the touch with all my former bed and breakfast guests coming from there, which is a pity indeed. Anyway, I think I could live very well there, I would be ready to leave Rome for Barcelona in every moment. It’s funny somehow, theoretically Italy and Spain are on the same track to economical disaster, that’s what the data about GDP and unemployment tell, but in fact Barcelona looks very affluent, maybe because Catalunya is different from the rest of Spain. Actually, I’ve been in Madrid in 2000, and I had an impression of a modern and efficient city, the streets were clean, nice buildings and many metro lines, 12 if I remember well. Rome in comparison is extremely dirty and provincial, and with just two metro lines you are forced to use the car, so as a result the streets are packed with cars, the moving ones and the parking ones, you see cars everywhere, and it is not such a beautiful sight.
It’s true that is not easy building a subway in a city which is 2600 years old, because every time you start digging there is some archeological stuff popping out, and the work has to be suspended, but still, the traffic is a real nightmare, and you have to keep your fingers crossed and hope that the sun always shines, because when it rains it can be way worse than usual. Rome without cars would be so beautiful, I guess the main concern for the city council should be to free the streets from car traffic, but even if they really intend to do so,they have to face an hurdle of problems, resistance at every level, from the citizens to the shop-owners.
Especially those latter are fiercely adverse to any new pedestrian zone, because they want their customers to be able to park anywhere. Only to discover later on that a pedestrian area has much more commercial appeal .
The climate would also allow anybody to get around by bike all year long, but there are very rare bike routes in the city, and the few daredevils crazy enough to ride a bike in the streets of Rome, they die like flies. So you may think this is a difficult town to live in. It may sound kind of weird, but it is not. Just sitting outside in the sun and enjoying the best coffee in the world and waiting for a friend at a bar table, for a very reasonable price too, will let you forget about all the chaos and the dirt in the streets. It may be true that we live in the garbage, but we are relaxed and happy anyway. I guess this is what those young polish street artists, Etam Cru, wanted to tell us, when they painted this big wall just 100 meters away from my flat. It is funny in some way, about 20 years ago, you could find lots of polish people cleaning the car glasses in Rome, and now Poland is one of the few countries in Europe that enjoys a booming economy. Maybe italians will end cleaning car glasses in the streets of Warsaw in the near future. Or maybe there will be an italian renaissance . Yes I wouldn't be too pessimistic about the future. Mainly because the economy has a cyclical nature, as almost every human thing,  after the contraction comes a new expansion. It has always been so, why should it be different this time?

Mittwoch, 13. August 2014

Claudio in Tenerife (a diary, or kind of)


July, 15


2 weeks that we are here, and Alice is getting bored. If some kid approaches her in a playground and says "Hola" she just runs away. Which is not exactly a good way to make new aquaintances. She is terribly shy, and she claims not to understand spanish, or english or what else. Only italian. This is a limitation she shares with her mother Anna, which is also disturbed by the lack of warm mediterranean water in the atlantic ocean, so that she never dares to bath in the sea, even if we are just 5 minutes walk away from the beach. The only time she had a bath was in a heated swimming pool by the Aqua Club, a kind of local Spa. So it wasn't such a great vacation for them so far. They were also thinking about catching a plane back to Rome, but renounced because a last minute flight is kind of expensive. In fact one of the big reasons to choose Tenerife is because it's a pretty cheap place to be a tourist. I would define it a cheap paradise. We were able to get a small flat suited to accommodate 2-3 persons in Playa Las Americas, probably the most touristical area in whole Tenerife, for just 700 euros for the whole month of July. A similar place in Italy would have costed the same for just one week. Also renting a car is extremely cheap, if compared with Italy, we did get a compact car for one month for just 350 euros, slightly more than 10 euros per day. That's the price for just one week in Italy. And oil is also cheap, just 1,2 euros per liter, compared to 1,8 in Italy. Buying food at the local supermarket is also a little bit cheaper than in Italy, I would say about 20%, but the food quality is not to be compared with Italy, it is clearly lower. Anna is also complaining because original italian products like Lavazza coffee and Parmigiano cheese are much more expensive here than in Italy. She would like to keep her italian life-style even when away from Italy. She is the kind of person who would complan if the spaghetti served by a restaurant on the Maldive islands were not perfectly "al dente". Anna is too deeply rooted in Italy to feel good somewhere else. While I have a kind of paneuropean roots, but I guess I could feel good everywhere in the world. I was playing with the idea of buying a flat here, to be used for some months during the winter time, and then to rent it out to tourists during the rest of the year, but unfortunately this is officially prohibited by the ruling law, so that renting a private property to tourists can cost you a fine of 30.000 euros. Nonetheless, if you search for a short time rental you'll find thousands of options, maybe because most of homeowners prefere running the risk of getting catched and fined than renouncing to the extra income generated by their flat. If so many do it, probably this means the controls are not so severe. But still, I would'n't like to act against the law. I am not a lawbreaker. Which, again, doesn't fit to the idea of being Italian, we normally act thinking that if you respect all the rules, you miss all the fun.


August, 13


Moved to another flat, this time in Los Cristianos, avenida de la Habana. I have a window facing the sea, just beside the harbour, I can see the ferries going to the next island, La Gomera, and back. The palms, the different shades of ocean blue, the clouds, everything is very nice. Anna and Alice are back in Rome, then they will spend the rest of august in the countryside in southern Italy, near Avellino, in a village surrounded by green mountains and very fresh during the summer. I choosed not to follow them because I cannot sleep there, there is a church bell tolling every 15 minutes round the clock, dogs barking, drunken people singing all nite long in the pubs just by her house, and people have this habit of talking very loud in a dialect that I don't fully understand. It's fine if Anna wants to be close to her relatives, especially her old father, but I decided to stay in Tenerife until september. Theoretically I'm also here to explore some business possibilities, maybe because I felt guilty to say openly I can allow myself two months vacation, while most Italians cannot go on holiday this year due to the economical crisis. But in fact, there may be some opportunities here, especially in the real estate field. There are a lot of Italians here opening bars restaurants and pizzerias, because they think it's easier here than in Italy, and surely the taxes are lower, and there is less burocracy, but most of the times they underestimate the costs, especially the rental, and close their activity within a few months, losing a lot of money in the process. Most of them are clearly improvised caterers, so it is not a surprise if most of them fail. Italians in Tenerife is a very fascinating theme, indeed. The ones that are not in vacation could be divided into two big categories: those looking for a new chance and those escaping from the italian justice or fiscal administration. Most of the first ones are young people that cannot fit themselves into the italian working world, where low wages and underemployemt abound. If I have to earn less than 1000 euros per month, than it is better to do it in a place where the cost of living is about 25 % cheaper than Italy, where the climate is better and where I can at least practise foreign languages like spanish and english. That's how a young Italian would think. The second ones are usually older, have some enterpreneurial skills, but are fed off with Italy because of the high taxation level, , kafkian bureacracy, mafia and corruption. Sometimes they have left a dangerous debt-burden situation in Italy, and they try to hide themselves from the Italian justice, thinking that the Canary Islands are far enough to allow that. Which is clearly not the case, because this is a territory belonging to the European Union. I have no data to tell if the canarian public administration is worse or better than continental Spain, or Europe in general, I have heard mixed opinions about this matter. Anyway I think there are some generally valid reasons why so many Italians choose to live and work here in Tenerife, and I'll try to list them:

 1) It's a warm exotic place, but only 4 hours flight away from Italy, and with a low cost carrier you can reach it with only 60 euros.

2) The cost of living is cheaper, at least for the rental prices, oil, food (if you are not so picky) and even cars are cheaper, due to the low VAT, 7% compared to 22%.

3) The lack of pollution in the air is fantastic, at least for someone coming from a big city like Rome. 

4) Learning spanish is easy, and the spaniards usually will understand you even if you speak just plain italian.

5) It is relatively easy to find a job in the tourism related field, if you are flexible about your role and the wage level.

6) There are in fact a lot of fellow Italians, so many in fact that you never really feel isolated. Italians abroad tend to stick together, on the contrary of what Germans would do, for example.

7) The archipelago is next to Africa, but it is a territory of the European Union, so every E.U. Citizen is free to settle down here without too much bureaucratic hassle.

8) Most Italians think they are more professional than the original inhabitants, but this is a statement I cannot prove right or wrong, I have no sufficient data about it.

9) On the other end, Italians enjoy the relaxed and stress-free way of life of the Islands. Here in Tenerife Sur usually you don't have to care much about puntuality or high precison in the professional life. Some say it is different in the northern part of Tenerife, but again I cannot say a final word on that. Anyway for someone coming from Rome, when the cars stop to let you cross the Street on the zebra stripes is a huge life quality improvement. I'm gonna miss this when back home.

10) The spanish girls are not so difficult like the italian ones. Actually, this issue should be better analysed with an extended field reaserch, which I was'nt able to carry out, because I was here with my wife, who does not fully appreciate my sociological and scientifical approach to this matter. You know, women can be so irrational sometimes... But, don't get me wrong, I am happily married and faithful, so girls you can abandon every hope, there is no cowbelly for cats (which is a roman slang expression to say you can't get what you look for).


Update: August, 26


Back in Rome. My wife told me over the phone: so, what the heck are you still doing in Tenerife? I wasn't able to answer, so I had to come back. But in fact, thinking about it, here are some reasons to leave Tenerife:

1) It's a relatively small island, after a while it can become boring. And its inhabitants are not famous for their outstanding culture. Can it be true that the first school was founded by the Brits about 30 years ago? This would explain many things...

2) The average level of wages is very low, the only people able to spend are the tourists, so tourism is the only viable economic resource of the island, considering the poor state of agriculture and building sectors. But the considerable increase in the number of tourists visiting the island (about 10% more during the last 3 years) has been strongly influenced by geopolitical factors, like the turmoil in Egypt and North Africa, the traditional competitors for the Canary Islands. What if those geopolitical factors should disappear? In this case, a crisis in the touristical sector seems to be very likely to happen.

3) Even if the newspapers tell another story, the spanish economy is not recovering, and the real estate bubble is not ended at all. In the whole Canary Islands they have 1 millions buildings for just 2 millions inhabitants. It's gonna take a while to absorbe the current stock of existing buildings.

4) As a consequence derivating from the real estate bubble, the shore and beach landscapes of Tenerife are devastated by orrible huge buildings, mainly hotels. At least, in Italy we still have a little bit of decency regarding this matter.

5) If you listen to the Italians in Tenerife, the level of public schools is lower than in Italy. The same can be said for the quality of the public health structures like hospitals. In fact this is a rather controversial issue, some said it's comparable when not even better. I guess it depends a lot from the italian region you come from, northern Italy is way better than southern Italy.

6) There are too many Italians, too many cockroaches, too many young drunken Brits.

7) There is no fresh milk. Some say they have no cows. Which considering the desertic nature of the island, could even be true.

8) You cannot drink tab water, thus you're obliged to buy mineral water at the supermarket (for a very reasonable price, I have to say), or to install a water filtering system.

9) Draft beer is unbelievably cheap, just one euro for a small glass (cana). Some say it is because they add water to it. Which would also explain why it is so light.

10) Even the extravirgin olive oil does behave in a strange way:  it does vanish very soon when heated. Could it be it has been watered too? This would also explain the extremely cheap prices.


In conclusion, I would say that Tenerife is a good place to go if your aim is to escape the european winter, for a couple of weeks, or even months, in case you're retired. But I would not choose to live there, except when forced by exeptional circumstances, which at the moment I cannot imagine.  That's all folks.


Freitag, 13. Juni 2014

Atlas of Prejudice

Na also, habe lange Zeit gar nichts geschrieben, jetzt komme ich mit einem Kommentar zu dieser Europa-Karte, die ich einfach genial finde. Ja Leute dieser Yanko Tsvetkov ist ein Genie. Aber das heisst noch nicht, natuerlich, dass ich immer und hundertprozentig mit ihm einverstanden bin. Zum Beispiel, stimmt das dass die Suedeuropaer faul sind? Es ist sehr warm in Rom, und fuer lange Zeit hatte ich kein Bock drauf, meinen Blog zu aktualisieren, auch weil ich so wenige Leser habe. Aber kann man damit wirklich etwas anfangen, ich meine, bin ich irgendwie statistisch beteudend? Mm, glaube nicht.  Na die Wirklichkeit sieht tatsaechllich etwas anders aus: Average annual hours worked per worker: Germany 1397 France 1479 England 1654 Spain 1686 Italy 1752 (Quelle: OECD, 2012). Ich weiss, was die Besserwisser-Krautenfresser dabei sagen wuerden: Naja, aber wir arbeiten doch besser, sind produktiver...  darueber habe ich keine statistische Data, aber ich wuerde das sehr zweifeln. Meine eigene Erfahrung ist: ich habe nie so viele Kaffeepausen wie in Deutschland erlebt, in Italien waere sowas undenkbar. Und dann die Sache mit Bier und Wein. Es tut mir Leid, liebe Krautenfresser, aber Italien ist auch ein tolles Bierland, und tatsaechlich werden auch in Deutschland ganz gute Weinen produziert. Darueber werde ich wohl demnaechst merh schreiben muessen. Das Bild nummer 9 finde ich dagegen absolut wahr, das heisst, das stimmt mit meinen eigenen Lebenserfahrung. Ich war  und bin sexuell unterdrueckt, keine Frage. Und das die Nordeuropaer Schwierigkeiten mit Gefuehle haben, na das kann ich auch irgendwie bestaetigen. Zum Beispiel, meine Freundin Saskia aus Rotterdam wollte gar nicht auf meiner Facebook-Seite schreiben, wie oft die mit Ihrem Mann Sexualverkehr hat. Sie meinte, ueber sowas redet man nicht. Ich wollte nur statistisch beweisen dass Ehe als Institution total unerotisch ist. Und ich kann mich auch daran erinnern, wie lustig meine deutschen Kollegen an der Uni Bielefeld das  fanden, wenn ich mich ueber das schlechte Verhalten meiner damahlige Freundin klagte. Ich glaube, ueber solchen Sachen redet man mit Arbeits- oder Studienkollegen gar nicht, in Deutschland, waehrend in Italien ist das mehr oder weniger normal, auch bei ganz unbekannten Leuten. Das Bild nr. 9 ist also bestaetigt. Bild nummer 10, dagegen, nicht so ganz. Hier einege ISTAT (Italienisches Staatliches Statistik Institut)Dataien aus dem Jahr 2012: in Italien haben sich 59% der Leute in der Kirche heiratet. 41%, dagegen, nicht, nur beim Rathaus. Ich glaube, tatsaechlich, dass die meisten Italiener nur Scheinkatolisch sind, man folgt die Katholische Lehre nur um die Familie nicht zu entauschen, nicht weil man daran wirklich glaubt. Ich habe tatsaechlich beim Rathaus heiratet, und gekleidet mit jeans und t-shirt, und meine Mutter war dabei gar nicht eingeladen, sie klagt sich noch Heute darueber. Meine Frau zum Beispiel ist ein klassicher Beispiel von "Cattocomunista", eine typische italienische Mischung von Katholisch und Kommunist. Ich wollte nicht dass unser Kind getauft sein wuerde, aber Sie hat gesagt, wir sollten das tun, sonste haette sie sich spaeter in der Schule "anders" gefuehlt, und Kinder hassen es, wenn sie aus der Gruppe irgendwie aussortiert werden. Kinder sind naemlich sehr konformist. Naja, ich habe "obtorto collo" das akzeptieren muessen, aber dann ist unser Kind bei einer der Schulen in Rom gewesen, wo die italienischen Kinder eine etnische Minderheit sind, und niemand hat dann ueber die Katholische Lehre mehr die Eier gebrochen. Ja so ist naemlich Italien, ein kontraditorisches Land, und ich hasse es, wenn die anderen Europaer darueber sich negativ aussern, denn nur Italiener koennen mit Kompetenz und Objektivitaet schlecht uber Italien reden. Das ist das national Sport, zusammen mit Fussball. Nur die Leuten die im Ausland gelebt haben, wissen, dass Italien eigentlich nicht viel besser oder schlechter als anderen Laender ist. Auch das Bild 19 stimmt eigentlich nicht so sehr: Street Food ist sehr verbreitet hier, und die einzige Branche in der Food-Chain, die keiner Krise kennt, ganz im gegenteil zu den traditionellen Restauranten. Oh ye, frueher oder spaeter muess ich auch die Erfolgfaktoren in der Restoration-Branche analisiern muessen. Aber das kommt erst spaeter, das ist wohl alles fuer Heute, ich moechte nicht, dass Ihr denkt, ich bin ein Blogger geworden, der sich allzu ernst nimmt. Uhm, sehr unwahrscheinlich...

Donnerstag, 13. März 2014

Street Art, Street Food.

Ob ein solches Parallel zu mutig sei? Mm, vielleicht, na und? Meine Devise war und bleibt: "I'm just getting older, not wiser." Eigentlich koennte ich sogar das Parallel erweitern, und das Konzept "Street Wear" dabei einfuegen. Denn ich hasse es, formell angezogen zu sein, ich habe fast nie in meinem Leben ein Schlips getragen, nur im Buero, und sehr ungern. Habe sogar in Jeans und T-Shirt heiratet. Das ist so 'ne Sache, dass ich bei den Deutschen immer sehr geschaetz habe: dass die meistens ziemlich salopp gekleidet sind. An der Uni Bielefeld gab es eine Faustregel: je schlimmer gekleidet, desto besser die akademische Bewertung. Ein Freund von mir war ein Assistant Professor an der Fakultaet fuer Mathematik, und er wechselte sein Hemd nur einmal im Monat. Er stank ein Bisschen, war aber ein absoluter Genie. Einmal, bei einer meiner Parties, hat er ein Schiller Gedicht pausenlos fuer eine ganze Viertelstunde aufgesagt, obwohl er total besoffen war. Oder vielleicht deswegen. Oh ye, das waren noch Zeiten.  Meine Frau meint, ich bekleide mich wie ein Deutscher, und das heisst, in ihrem kleinen suessen italienischen Kopf, total geschmackslos. Na juut, ist mir egal. Komischerweise liebe ich es trotzdem, wenn Form und Funktion sich gut vereinigen, wie beim besten italienischen Design. Ich liebe Alessi-Sachen, zum Beispiel. Einmal habe ich das Gas-Zuender "Firebird", der ziemlich Phallusformig  ist, als Heiratgeschenk an die Ilka gegeben, und beim Kaertchen dabei geschrieben: "Na komm, Du wolltest schon immer so etwas von mir kriegen...". Aber wenn es geht, dazwischen auszuwaehlen, dann wuerde ich fast immer die Funktion lieber als die Form bevorzugen. Das ist naemlich der Gedanke, der dahinter steckt, wenn ich Street Art und Street Food in einem Atemzug nenne. Back to the Basics. Street Art ist eine solche direkte Kunstform, demokratisch und unformell, und auch Leute die niemals in ihrem Leben in einem Kunstmuseum waren koennen das verstehen. Natuerlich hilft es, wenn man Kunstgeschickte studiert hat, ist aber nicht notwendig, um das schaetzen zu koennen.  Da dieser Blog Rom als Leitmotiv hat, wuerde ich in diesem Zusammenhang das Projekt M.U.R.O. beim Quadraro-Viertel nennen. Hierbei einige Bilder darueber, aber am besten sollte man sich  das Video  anschauen, den Link werde ich am Ende dieser Seite einfuegen.

Genauso direkt, kompromisslos und geniessbar ist Street Food. Dabei muess man sich verstehen: hier in Rom ist damit nicht gemeint was man aus dem Imbiss-Wagen kaufen kann, sondern das Essen, dass man auf der Strasse mitnehmen kann, im Gegenteil zum Restaurant, wo man sitzen bleibt. Tatsaechlich wuerde ich total abraten, aus den Imbiss-Wagen die in touristischen Gegenden zu finden sind etwas zu kaufen, Weil die Qualitaet immer das schlimmste ist. Eben Touristen-Qualitaet. Um nicht die wahnsinnigen Preisen zu nennen. Nee, was ich am Street Food schaetzen kann, ist dass es fast ausnahmelos saftig und preiswert ist. Pizza al taglio ist die Koenigin vom Street Food in Rom. Pizza in Stuecken-Laden kann man mehr oder weniger ueberall finden, aber im Zentrum wuerde ich sowas etwas skeptisch betrachten. Denn wie immer, um etwas wirklich gutes zu finden muess man schon wissen, wo man gucken muess. Demnaechst werde ich wohl eine spezifische Top Ten dafuer anbieten, aber im Moment reicht es wohl mit einem Paar gute Adressen: Opulentia, via F. Cesi 60, in Prati (Vatikanstadt), www.opulentia.it, und Panificio (Baeckerei) Arnese, Via del Politeama 27 (Trastevere). Aber der Mann lebt nicht von Pizza allein, es gibt auch Suppli (Reisbaellchen) und Arancini (Gefuellte Reisbaellchen). In Zentrum kenne ich im Moment nicht etwas Nennenswertes, aber bei Piazza Re di Roma (eine Gegend voll von Naschkatzen) gibt es wohl einer der  besten Suppli-Quellen in der Stadt: Sisini, piazza Re di Roma 20. Metro A: Re di Roma, fuer ein echter Gourmand wohl die Reise wert. Die beste Arancini gab es einmal bei Pizzeria Il Veliero, via Emanuele Filiberto 199, Neben dem Hotel President, Metro A: Manzoni, aber es ist schon eine Weile dass ich nicht mehr da hingehe, also kann ich nicht Hundertprozentig garantieren. Bei der Top-Ten werde ich alle diese Infos aktualisieren, versprochen. Und dann auch typisch aus Rom sind Filetti di Baccalà, aber es tut mir Leid, ich mag die nicht, deswegen kann ich keine gute Adresse dafuer nennen. Porchetta di Ariccia ist auch ein typisches Beispiel von Street Food à la Roemische, und das gibt oft beim Baeckerien, gut ist zum Beispiel I Porchettoni in der via del Pigneto ecke Circonvallazione Casilina, nicht besonders Zentral aber bald wird die neue U-Bahn Linie C ganz schnell das verbinden. Ab Oktober 2014, wenn alles klappt. Sollte eigentlich schon ab 2012 fertig sein, aber es gab ein BisschenVerspaetung. Weisst Ihr was  mit dem BER-Flughafen passiert ist? Na, etwas Aenhliches.  Und dann, obwohl nicht urspruenglich aus Rom, sondern aus Rimini, gibt es auch Piadina, die beste davon habe ich bei  Eataly probiert, zwar etwas teuer (ab 8 Euro pro Stueck) aber himmlisch gut, unbedingt die Sorte mit Squaquerone-Schmelzkaese probieren. Es gaebe eigentlich viel mehr darueber zu erzaehlen, aber das reicht wohl im Moment, ich wollte nur zeigen, dass Street Art und Street Food zwei aehnlicherweise trendy Begriffe sind. Bis die Tage, Clau.













Mittwoch, 8. Januar 2014

Klingt italienisch. Isses aba nicht.

Als ehemaliger Soziologiestudent finde ich immer faszinierend, wie Marketingleute mit Oeffentlichen Meinung spielen koennen. Die meisten Leute denken dass eine deutsche Waschmaschine besser als eine italienische sein soll? Na fein, dann braucht man nur die Name zu wechseln, und Zanussi wird Bauknecht. Die italiener wuerden nie eine deutsche tiefgekuehlte Pizza kaufen? Null problemo, Dr. Oetker aus Bielefeld wird dann Cameo aus Gardasee. Und wie viele Deutschen denken dass Ferrero eine deutsche Firma ist, nur weil da drauf "Ferrero Frankfurt" steht? Echt verbluffend., wie Falschungen oder Halbe-Wahrheiten auf dem globalen Markt verbreitet sind. Die Amis dabei brauchte man gar nicht zu erwaehnen, man hat kalkuliert dass ungefaehr 90% alle italienisch-klingenden (Italian Sounding) Produkten auf dem US-Markt ueberhaupt nicht italienisch sind. Aber wir wollen uns ja mit  Deutschland beschaeftigen.  Wie oft habe ich in Deutschland italienischen Pizzerias (oder Pizzerien?) gesehen, dessen Inhaber eigentlich aus Jugoslavien oder Egypten stammten? Eine italienische Fahne ist kein Sinonym fuer Authentizitaet, weisste, so wie nicht alle Italiener hundertprozentig Klischeesentsprechend sind. Ich finde das immer lustig wenn man zu mir sagt, ich sei nicht so typisch Italienisch. Wenn man kein dunkelhautiger Typ ist, dann ist man irgendwie nicht typisch. Italien ist eine Multikulti-Gesellschaft seit 2000 Jahren, und richtig zu definieren was echt Italienisch ist  bei Menschen gar nicht so leicht.. Mit gastronomischen Spezialiteten, dagegen, ist viel einfacher. Dabei helfen die garantierte Ursprungsetiketten, und ich moechte hierbei diese Etiketten etwas erklaeren. Erstens sollte man aber verstehen, warum Authentizitaet oder eine garantierte italienischen Ursprung wichtig ist. Die italienische Gastronomie ist anders als die Franzoesische, die Rezepten sind gar nicht so kompliziert oder raffiniert, sondern basieren sich auf Lokal Tradition. Brot mit Olivenoel kann himmlisch gut sein, es kommt darauf an was fuer Brot und was fuer Olivenoel dabei verwendet wird. Oder denkt ihr vielleicht ist es total dasselbe, wenn man eine Spaghetti-Sause mit hollandischen Tomaten oder mit Pachino-Tomaten aus Sizilien macht? Die italienische Gastronomie basiert sich auf die Qualitaet der  original Zutaten, so einfach ist es. Deswegen, um richtig Italienisch zu essen braucht man auf die Ursprung und Qualitaet der Zutaten zu achten. Wir sind was wir essen, deswegen sind Italiener die besten Menschen auf der Welt... naja, das ist so ein Gedanke, dass ich bekomme jedes Mal dass ich mit Deutschen zu tun habe, die von der deutschen Ueberlegenheit ueberzeugt sind... aber jetzt wollen wir diese  Abkurzungen erklaeren, die so wichtig fuer die italienische Gastronomie sind:




DOP: Denominazione di Origine Protetta = Geschutzter Ursprungsbezeichnung. Das ist der Label, dass die Konsumenten am besten schutz.  Damit koennen nur Waren bezeichnet werden, die mit einem lokalen Rohstoff in einer gewissen geografischen Gegend un mit einem spezifischen Know-How produziert sind. Die bekanntesten DOP-Produkte sind: Prosciutto di Parma - Prosciutto di San Daniele, Parmigiano Reggiano, Grana Padano, Gorgonzola.


IGP: Indicazione Geografica Protetta = Geschutze Geografische Ursprungsangabe. Weniger strikt als DOP, diese Label identifiziert Waren die in einer gewissen Gegend und mit traditionellen Methoden verarbeitet sind, wobei der Rohstoff aus einer anderen Gegend kommen kann. Ein typisches Beispiel davon sind Salami, die in einer gewissen Gegend aber mit fremden Schweinefleisch produziert sind.


STG: Specialità Tradizionale Garantita = Garantierte Traditionelle Spezialitaet. Hier wird weder Rohstoff noch die Ursprungsgegend garantiert, nur dass die traditionelle Verarbeitungsmethode in der Warenproduktion verwendet wird.  Zum Beispiel die Mozzarella, der Panettone, die neapolitanische Pizza.


Bei Wein gibt es noch anderen Bezeichnungen, dessen Abkurzungen hier erklaert werden:


DOCG:Denominazione di Origine Controllata e Garantita = Nur die Weine die schon seit 5 Jahren als DOC bezeichnet werden und die eine noch striktere Weinerzeugungsteknik folgen, konnen damit bezeichnet werden.  Diese Weine duerfen nicht mit anderen Weinsorten gemischt werden und die Produktion pro Hektar ist geringer als bei DOC-Weine, waehrend die Alkoholprozent hoeher als bei DOC ist.




DOC: Denominazione di Origine Controllata = Kontrollierte Anbaugegendursprung. Diese Weine stammen aus kleinen bis mittleren Produktionsgegenden und die duerfen nicht mit anderen Weinsorten gemischt werden.




IGT: Indicazione Geografica Tipica = Typische Geografische Ursprungsangabe. Damit werden die besseren Tafelweine (Vin de Pays) gekennzeichnet, dessen Ursprungsgebiet grosser als bei DOC-Weine ist, manchmal Regionueberschreitend, aber auf jeden Fall duerfen die nicht mit anderen Weinsorten gemischt werden.




Nun juut, jetzt weisst Ihr Bescheid.





Freitag, 29. November 2013

Gentrifizierung, oh ye!

Erst kommt die Street Art. Dann die Kunstgalerien. Dann die Cafees und Pubs. Die Studenten und die Auslaender waren schon da, aber die werden mehr und mehr von Hipsters ersetz. Als letzten kommen die Familien mit Kinder und die Yuppies, und die bringen mit sich die Bioladen. Die Gentrifizierung ist damit schon zertifiziert: die Gebauden werden saniert, die Mieten explodieren, die alten eingesessen Einwohner koennen sich nicht mehr leisten da zu wohnen, und muessen irgendwo anders hingehen.

Das passiert in jeder Stadt auf dieser Welt, aber die Berliner wollen das sich nicht gefallen lassen. Die sagen "Kiez statt Profitwahn", machen Demos, schreien "Wir bleiben alle".  Ich weiss ich werde mich damit nicht viele Freunde in Berlin schaffen, aber als Roemer  empfinde ich diese ganze Geschichte mit Gentrifizierung etwas absurd.  Die Berliner verlangen dass die Mieten sozialvertraeglich bleiben, waehrend die arme Roemer muessen zur Zweit wohnen, denn ein Lohn braucht man nur um die Miete zu zahlen, und mit dem anderen Lohn kann man Essen und Kleidung kaufen. Weisst Ihr wie viel kostet es in Rom eine kleine Wohnung (50-60 Quadratmeter)  in einer relativ zentraler Lage zu vermieten? Mit weniger als 1000 Euro pro Monat kannste nicht  rechnen. Ja genau, das sind 20 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete.  Dazu kommen also alle Nebenkosten. Das Lohnniveau ist auch etwas niedriger als in Berlin, die Normalarbeiter kriegen sowieso nicht mehr als 1000, vielleicht 1200 Euro pro Monat. Also die normale Arbeiter koennen sich nicht leisten in Zentrumsnaehe zu wohnen, punkt.  Niemand geht auf der Strasse und organisiert eine Demo deswegen.  Nur die Besserverdiener koennen in Zentrum wohnen, die Anderen leben in der Periferie, oder sogar ausserhalb die Gemeinde,  ist ja voellig normal. Eine ausgewogener Bevolkerungmix waere natuerlich wuenschenwert, in einer idealen Welt,  aber wer soll das finanzieren? Die Gemeinde Rom hat kein Geld um sozialvertraegliche Mieten in Zentrum zu foerdern, eigentlich auch in der Periferie gibt es ganz wenig davon. Das "Recht auf Innenstadt" existiert einfach nicht als Begriff.

Meine Berlinfreunde klagen sich staendigt ueber die steigende Mieten, aber die haben die ganze Welt verreist, es gibt kaum ein exotisches Insel  in der Indianischen Ozean die sie nicht besucht haben. Ich, dagegen, war noch nie ausserhalb Europa.  Denn so ist das eben:  die Berliner geben das Geld aus um zu verreisen, waehrend die Roemer sparen wie Ameisen, um die Miete zu bezahlen, oder um das Bankdarlehen zurueck zu zahlen. Denn in vielen Faelle lohnt sich die Wohnung zu kaufen statt zu mieten, man bezahlt mehr oder weniger die selbe Summe jeden Monat, aber  nach 20 oder 30 Jahren ist man  Besitzer geworden. Das ist die alltaegliche Normalitaet in der kapitalistischen Welt,  waehrend was in Berlin bisher passiert ist, das war eher eine Ausnahmezustand. Willkommen in der realen Welt. Oder denkt Ihr, wir waeren auch nicht lieber verreist, statt Geld zu sparen um den Traum der eigenen vier Waende zu erfuellen? Gibt's denn nicht ein Sozialrecht auf Urlaub? Nein? Na komisch. Ich glaube ich werde demnaechst eine Demo in Rom organisieren, mit dem Thema "Karaibischen Inseln sind kein Luxus. Malediven fuer alle". Mal sehen, wer da mitmacht.


Natuerlich, wenn man nicht mehr Mieter ist, sondern Besitzer,  das veraendert  gewaltigt die Perspektive. Wenn das Viertel veraedelt wird,  das hat man ganz gerne, denn damit steigen  die Immobilienpreise, also die eigene Investition. Und tatsaechlich sind 80% der Italiener Eigentumwohnungbesitzer. In Deutschland sind das nur um die 30%, glaube ich. Janz nett, wenn die Miete so billig ist, nicht wahr? Ihr weisst einfach nicht, wie gut es Euch geht.  Das erklaert auch, teilweise, warum Italien kein grosses Wirtschaftwachstum in den letzen 30 Jahren erlebt hat. Das ersparte Geld ist in der Immobilienbranche geflossen, nicht in der Industrie. Und trotztdem war Italien die zweite Export-orientierte Industrienation in Europa, nach Deutschland. Heute warscheinlich noch, aber wir haben sehr viele Industrien, und damit Arbeitsplaetze, verloren. Viele haben in Osteuropa delokalisiert, oder sogar in Asien.

 Denn Italiens Problem, ist, seit der Euro-einfuehrung, dass  wir nicht mehr in der Lage sind, kompetitiv mit Deutschland sein  zu koennen. Wir haben dieselbe Waehrung, aber 2 verschiedenen Inflationsraten. Ein Unterschied von 2% jedes Jahr, macht in 10 Jahre 20%. Da Italiens Inflation hoeher ist, bedeudet das, dass die Preisen in Deutschland vergleichweise billiger sind. Und wie hat Deutschland eine niedriegere Inflationsrate erreicht? Na ganz einfach: Lohndumping. Hartz-4 Reformen, Minijobs, habt Ihr von sowas mal gehoert? Die Loehne steigen weniger als die Produktivitaet, also die deutsche Produkten werden billiger. Um nur ein Beispiel zu nennen: ein Liter frischer Milch kostet in Rom 1,75, in Berlin 1 Euro. Die Tatsache ist,  fuer uns ist Deutschland billig.  Als Folge von dieser Situation, in Italien die Arbeitsloesigkeit steigt und die Immobilienpreise  sinken (die sind schon um die 25% gesunken in Rom, in den letzen 3 Jahren), waehrend  in Deutschland  (und deswegen auch in Berlin) passiert das Gegenteil.  Die Wirtschaftkonjunktur, das Arbeitsloesigkeitniveau, die Immobilienpreisen, alles geht in voellig verschiedenen Richtungen. Deswegen ist fuer alle andere europaer im Moment total reizend in Berlin Immobilien zu kaufen, denn das die einzige Hauptstadt ist, wo es eine  ekonomische Aufschwung gibt. Also macht ihr keine Sorgen, liebe Berliner, die Gentrifizierung wird weiter gehen, und ein "Recht auf Innenstadt" koennt Ihr  ganz und gar vergessen. Na juut, ich hoffe damit genug Material fuer eine grosse Querelle geschafft. Sieht so aus, ein Blogger muess schon polemisch sein, um gelesen zu werden...